Change my mind!

„Hier bekommen Sie die grünsten Äpfel, mit der FDP bekommen Sie die grünste Klimapolitik! Change my mind!“, stand auf dem Schild, mit dem die Jungen Liberalen diesen Donnerstag, dem 19. August, auf dem Wochenmarkt in der Wehrheimer Mitte polarisierten. Die jungen Liberalen wurden von der Direktkandidatin der FDP für die Bundestagswahlen, Katja Adler, begleitet.

 

Bei der Debatte wurde schnell klar, dass Klimapolitik viel mehr beinhaltet als nur das Vorantreiben von erneuerbaren Energien. Dies sei nach Marc Schumacher, einem 17-jährigen Schüler aus Friedrichsdorf, zwar notwendig, jedoch müsse man über den Tellerrand hinausblicken und das vielschichtige Problem der Klimakrise auch als solches behandeln.

 

Die Diskussionen reichten von einer bevorstehenden Überbevölkerung über Veganismus, erneuerbare Energien und Emissionshandel bis zu Waldbewirtschaftung.

 

„Wir befinden uns in einer Klimakrise und es ist wichtig, dass wir dieser Krise mit Entschlossenheit gegenübertreten. Doch wir als Junge Liberale möchten auf einen anderen Weg der Klimapolitik aufmerksam machen“, sagt Nora Schumann, 20-jährige Wehrheimerin.

 

Ihr persönlich ist vor allem die Erhaltung und Bewirtschaftung des Waldes ein wichtiges Anliegen. Sie setzt sich dafür ein, dass Wälder nicht weiter für Windräder abgeholzt werden.

„Es kann nicht sein, dass wir unsere Zukunftsaussichten durch nicht zu Ende gedachte Lösungen zerstören.“

Weltweit setze der Wald jährlich etwa 120 Gigatonnen Kohlenstoffdioxid um, von denen etwa 60 Gigatonnen in Biomasse gebunden und bei nicht Bewirtschaftung des Waldes nach gewisser Zeit wieder in die Atmosphäre abgegeben würden. Dabei seien junge Wälder die besseren Speicher. Die Weltbevölkerung mache jährlich etwa neun Gigatonnen CO2-Emissionen aus.

„Wir sprechen immer über diesen einen, festen Betrag an CO2, den wir noch ausstoßen dürfen, jedoch ist es kein fester Betrag. Wir müssen uns stärker mit der Bindung von CO2 auseinandersetzen. Wir können den Wald genau dafür nutzen.“

 

„Im Endeffekt sind wir nicht nur die Partei des Liberalismus, sondern auch der Effizienz. Wir stehen für eine nachhaltige Einsetzung unserer Ressourcen“, stellt Marc Schumacher, 17 Jahre aus Friedrichsdorf, heraus.

Er vertritt die Meinung, dass wir mit dem Geld, was wir hier in Deutschland für noch mehr Windkraftwerke ausgeben, weltweit viel mehr erreichen könnten.

Filteranlagen für alte Kohlekraftwerke zum Beispiel in Polen würden nur einen Bruchteil von dem kosten, was wir für Windkraftwerke in Deutschland ausgeben und hätten einen größeren Effekt.

 

Des Weiteren hebt Nora Schumann das Problem der Überbevölkerung heraus.

„Bis 2100 wird unsere Weltbevölkerung auf etwa 11 Milliarden Menschen steigen. Vor allen in Ländern, in denen viele Menschen in Armut leben, werden wir diesen Zuwachs erleben. Dies führt zu einem höheren Bedarf an Nahrung, Wasser und Strom. Leider wäre für diese Menschen jedoch 30ct/kWh als Strompreis unbezahlbar. Wir müssen also auch dort ansetzen. Armut in diesen Ländern entgegenwirken und Bildung fördern.“

 

„Es ist sehr wichtig sich mit allen Menschen zu unterhalten, ihre Gedanken wahrzunehmen und ihnen vielleicht auch andere Perspektiven aufzuzeigen. Auch wir haben heute viel gelernt und haben uns über jede und jeden gefreut, der mit uns diskutieren wollte“, fasst Marc Schumacher zusammen.