Eine gesunden Debattenkultur ist wichtig für eine gesunden Demokratie. Denn eines ihrer Kernelemente ist, dass alle frei und gleich ihre Meinung äußern können. Wir vergessen schnell, dass der Mensch ein soziales Wesen mit Emotionen ist. Wenn es in Debatten unsachlich wird, geht das nicht spurlos an den Betroffenen vorbei. In der folgenden Bilderserie geht es darum, über welche Methoden dies meist geschieht.
Eine Demokratie geht immer dann unter, wenn eine Gesellschaft völlig zerrissen ist und man sich gegenseitig nicht mehr toleriert. Intoleranz ist das größte Gift für eine freie Gesellschaft!
Bestimmt ertappen sich beim ersten Punkt die meisten schon selbst. Wer hat das das nicht schon mal getan? Die Augen verdreht, den Kopf geschüttelt und sich gefragt, wie jemand nur so blöd sein kann?
Dass passiert schnell wenn jemand eine andere Meinung hat, die wir nicht verstehen. Denn als Mensch schließen wir zu oft zu schnell von uns auf andere. Dabei haben andere Menschen einen ganz anderen Wissensstand, andere Werte, andere Erfahrungen, die ihre Meinung formten.
Jemanden als Idiot oder dumm zu bezeichnen, überzeugt niemanden. Es zeugt lediglich vom Desinteresse, sich mit einer Person weiter beschäftigen und sie verstehen zu wollen. Vielleicht liegt man auch selbst falsch und das Gegenüber weiß etwas, was man selbst nicht weißt? Oder man kann einfach 2 nachvollziehbare Meinungen zu gleichen Thema haben?
Eine andere Methode ist es die andere Meinung erst gar nicht zuzulassen. Die berühmte Cancel Culture. Dabei wird alles versucht, dass die andere Person ihre Meinung nicht weiter verbreiten kann. Quasi eine Gesellschaftliche Zensur. Und ja, es gibt Meinungen, die sind unmenschlich und unerträglich. Aber man bekommt sie nicht aus der Welt, wenn man versucht sie zu unterdrücken. Man muss sich ihr stellen. Aufklärung ist stets der beste Weg. Und wenn jemand Bullshit erzählt, dann braucht man keine Angst davor haben. Man kann ja den Unsinn sachlich argumentativ als solchen entlarven.
Wenn Sachargumente nicht weiter helfen, wird oft mit der Moral Argumentiert. Es wird versucht dem Gegenüber zu entmenschlichen und ein schlechtes Gewissen zu machen. Oft bleibt der Anwender der Moralkeule eine Erklärung schuldig, wieso seine Moral überhaupt zieht und in der Diskussion Sinn ergibt. Man bauscht damit die Diskussion nur emotional auf und vertieft die Gräben.
Habt ihr auch schon mal das Gefühl gehabt, dass man euch überhaupt nicht verstanden hat, obwohl ihr es schon zig mal erklären musstet? Manchmal will die Person, mit der man diskutiert, euch auch überhaupt nicht verstehen. Sie will rein ihre Meinung euch aufzwängen. Dazu muss man nicht zuhören. Das ist schlicht ignorant und respektlos. Besonders schlimm wird es, wenn einem sogar die Worte im Mund herum gedreht werden. Wer selbst reden will, muss auch zuhören können.
Nazi, Gutmensch, Boomer, Verschwörungstheoretiker, Sexist, Terrorist, Kommunist. In welche Ecke wurdet ihr schon mal gestellt? Zu oft packen wir Menschen direkt in Schubladen und schreiben ihnen Meinungen und Eigenschaften zu, die gar nicht zu ihnen passen. Nur weil die andere Person etwas gesagt hat, was eine andere schlimme Person mal sagte, auch wenn es inhaltlich nicht zur Schublade passt. Viele machen es sich zu einfach und werfen direkt mit üblen Unterstellungen um sich. Oft bleiben diese Anschuldigungen hängen, obwohl die betroffene Person das Gegenteil beweisen kann.
Wer Austeilen Kann, muss auch einstecken können. Manche scheinen allerdings eine Hybris zu besitzen, die das nicht zulässt. Das erinnert stark an autokratische Herrscher, die Angst wegen ihrer eigenen Fehlbarkeit haben. Wer richtig liegt, muss keine Angst vor Kritik haben. Und wer falsch liegt, muss auch mal die Größe haben, Fehler eingestehen zu können.
Schon Falco sang einmal: “Die ganze Welt dreht sich um mich, denn ich bin nur ein Egoist”. Jeder Mensch hat andere Probleme, Sorgen und Nöte. In unserer Gesellschaft und Politik, versuchen wir sie alle irgendwie unter einem Hut zu bekommen. Man findet aber keine gemeinsame Lösung, wenn man immer nur die eigenen Probleme sieht.
Star Wars, Harry Potter und der Herr der Ringe machen es vor: Es gibt eine gute Seite und sie bekämpft das Böse. Die Realität sieht nur leider komplexer aus. Und sind wir mal ehrlich: wer sieht sich schon auf Seiten des Bösen? Böse sind immer die anderen und um das Böse zu bekämpfen, ist jedes Mittel recht. Und genau hier verbirgt sich die Gefahr, dass man selbst Böses tut. Denn die Moral lässt es zu, für das richtige zu kämpfen. Der Zweck darf aber niemals die Mittel heiligen!
Der letzte Punkt ist wohl der offensichtlichste: Direkte Angriffe. Meist Beleidigungen. Wir erinnern gerne an den ersten Artikel unseres Grundgesetzes: Die Würde des Menschen ist unantastbar.